Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte

Gerne würde man die Vereinsgeschichte mit historisch abgesicherten Daten und Taten aus dem Gründungsjahr und den ersten Jahrzehnten des Schützenvereins belegen, doch liegen uns leider keine Unterlagen vor, mit denen uns Namen oder Ereignisse, Feste und sonstige Begebenheiten des Vereins überliefert worden sind.

Die beiden Weltkriege haben leider dafür gesorgt, dass diese Zeit immer im Dunkeln gehüllt bleiben wird, und man kann nur aus der Tradition, wie sie in unseren Reihen noch gepflegt wird, schließen, dass das Vereinsleben von ähnlichen oder gleichen Impulsen gelebt hat wie heute. Es können lediglich nach dem zweiten Weltkrieg mündliche Aussagen von älteren Mit-gliedern und Bürgern des Ortsteils als Grundlage für die V ereinsgeschichte gewertet werden.

Danach wurde im Jahre 1896 in der Gaststätte Hünnebeck (später Fernholz, heute Restaurant „Zum Neuling“) der erste Schützenverein mit der Bezeichnung „Schützenbund Weitmar-Mark und Neuling“ gegründet.

Die noch heute im Besitz der Kompanie Fernholz befindliche Fahne zeugt von diesem Ereignis. Im gleichen Jahr wurde das erste Schützenfest gefeiert.

Schützenkönig wurde Johann Bähr, der mit seiner Gattin für viele Jahre regiert haben soll. Denn bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges ist kein Königswechsel bekannt. Im Jahr 1911 wurde im Lokal Wiedig ein weiterer Schützenverein mit der Bezeichnung „Freischütz“ ins Leben gerufen.

Über die weitere Entwicklung sind dann schriftliche Unterlagen vorhanden. Hiernach wurde im Jahr 1929 im Lokal Klein die Bürger-Schützen-Kompanie Weitmar-Mark und Neuling auf-gestellt. Im Jahre 1931 nahm dann diese Kompanie den Charakter eines Vereines an. Zwischen den Vereinen in Weitmar bestand ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, sodass sie sich 1934 zu einem Verein mit der Bezeichnung „Bürger-Schützen-Verein Bochum Weitmar-Mark und Neuling 1896“ zusammenschlossen.

Am 27. August 1935 wurde in der Gaststätte Abbenath eine weitere Kompanie gegründet. Dem Bataillon gehörten damit vier Kompanien an. Vereinsvorsitzender wurde Wilhelm Bartikowski. Das erste große Schützenfest wurde 1936 auf dem Festplatz an der Karl-Friedrich-Straße durchgeführt.

Die Teilnahme der weitbekannten Musikabteilung der Paderborner Husaren verlieh diesem Fest eine besondere Anziehungskraft. Imposant war auch der große in den Bochumer Traditionsfarben Blau-Weiß gehaltene Festumzug. Im Vorfeld hatte man sich auf die Anschaffung einer einheitlichen Uniform (weiße Hose und blauweiße Mütze) geeinigt. Aufgrund des großen Erfolges feierte der Verein 1939, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges ein weiteres Schützenfest. Nach dem Kriege waren die Schützenvereine auf Anordnung der Besatzungsmächte längere Zeit verboten.

Doch der Schützengeist, der die alten aktiven Mitglieder noch beseelte, ließ diesen keine Ruhe, die Anfänge für das Wiederaufleben des Schützenwesens zu tun. Zeitlich auseinanderliegend lief in den früheren Kompanien das Vereinsleben langsam wieder an. 1953 konnte sich die Bevölkerung auf zwei Schützenfest freuen.

Im gleichen Jahr nahm das Bataillon zum ersten Mal an dem Ausmarsch nach Harpen teil. Durch Spenden konnte eine neue Fahne angeschafft werden. Diese wurde anlässlich eines Schützenfestes geweiht.

Das erste Schützenfest mit Königsschießen wurde im September 1953 im Festzelt an der Neulingstraße gefeiert. König wurde Heinrich Steinbrink (von der heutigen Kompanie Messmann). In diesem Jahr gab es auch das erste – und bisher einzige Kinderkönigspaar Jürgen Sandführ und Bärbel Wieschermann.

Anfangs bestanden zunächst zwei Bürger-Schützen-Vereine mit der gleichen Bezeichnung im Ortsteil. Die beiden Vereine einigten sich auf eine Wiedervereinbarung, die mit Wirkung zum 01. April 1954 in Kraft trat. Seit dieser Zeit bestand wieder die alte Bataillonsgemeinschaft mit fünf Kompanien, da sich in der Gaststätte Märker eine weitere Kompanie gegründet hatte. Die einzelnen Kompanien wurden nach ihren Lokalen benannt. Kurzfristig war im Jahre 1954 noch die Kompanie Kühlert gegründet worden, die allerdings schon bald total in der Kompanie Fernholz aufging. Die Jahreszahl 1896 wurde beibehalten. Die Kompanien wurden davon unterrichtet, dass sie lediglich dem Bataillon für Jubiläen vorbehalten ist.

Mit den Nachbarvereinen Stiepel und Brenschede wurde in diesem Jahr auch eine Vereinbarung getroffen, die Schützenfeste in einem Dreijahresrythmus hintereinander zu feiern.

Im Jahr 1956 gründete sich durch Initiative von Helmut Spittler ein Fanfarenzug innerhalb der Kompanie Klein.

In den Jahren 1963 und 1964 kam der Schießsport völlig zum Erliegen, da der Schießstand in der Gaststätte Hellmich aus Sicherheitsgründen nicht mehr zur Verfügung stand. Durch die Fertigstellung eines Schießstandes in der Wirtschaft „von Hagen“ konnte im Jahr 1965 der Schießbetrieb wiederaufgenommen werden, wenn auch mit einer kürzeren Schuss-Distanz als bisher. Am 28.06.1964 schied der Fanfarenzug aus dem Bataillonsverbund aus und machte sich selbständig.

1966 gründete er sich als eigenständiger Verein neu und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen „Musikkorps Blauweiß Bochum Weitmar“.

1974 fasste der Vorstand den Beschluss, auch Frauen in den Verein aufzunehmen, da die Kompanie Fernholz im Vorfeld bereits eine Frauengruppe gebildet hatte. Die Damen bleiben aber vom Königsschießen ausgeschlossen. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen dem Bataillons-Vorstand und der Kompanie Abbenath kam es 1980 zu Zerwürfnissen. Die frühere Kompanie bildet seitdem einen neuen eigenständigen Verein unter dem Namen BSV Bochum-Weitmar Mark 1935 e. V. Zum Schützenfest 1983 konnte erstmalig der eigene Vogelschießstand eingesetzt werden. Das lästige Platzproblem schien seit dem Jahr 1986 endlich zur vollsten Zufriedenheit gelöst zu sein. Seit dieser Zeit stand der neue Festplatz an der Pfarrer-Halbe-Straße für die Schützenfeste zur Verfügung.

Seit dem Jahr 1988 gehörte dem Verein eine ausschließlich aus Damen bestehende Kompanie an, die als Kompanie Dudziak geführt wurde und sich leider kurz vor dem Schützenfest des Jahres 2001 auflöste. Im Vorfeld des Mai Zugs nach Harpen wurde Anfang April 1995 erstmalig ein Schützenbiwak auf dem Markt- und Festplatz an der Pfarrer-Halbe-Straße ausgerichtet, das einen guten Anklang bei der Weitmarer Bevölkerung fand. 1998 wurde mit Manfred Gronostay der erste Kaiser in der Vereinsgeschichte inthronisiert. Bis zum Jahr 2003 existierten zwei reine „Herren-Kompanien“, Klein und Messmann, während in der „gemischten“ Kompanie Fernholz Damen und Herren gemeinsam auf die Scheibe schossen. Mit Beginn des Jahres 2004 änderte die Kompanie Klein ihre Statuten und nimmt seitdem auch Schützinnen auf, 2012 schloss sich auch die Kompanie Messmann dieser Regelung an. 2007 gelang es Wolfgang Kronenberg, zum zweiten Mal hintereinander den Vogel abzuschießen und er wurde der zweite Kaiser in der Historie. Während des Kaiserfestes 2007 gab es am Montagabend ein Ereignis, das wert ist, in die Annalen des Vereins aufgenommen zu werden. Erstmalig machte eine waschechte Prinzessin ihre Aufwartung. Am Arm des ersten Vorsitzenden des BSV Bochum Stiepel gratulierte „Prinzessin Michaela“ dem Kaiserpaar. Damit löste Michael Gisselmann, der damalige zweite Vorsitzende von Stiepel, eine verlorene Wette ein. 2008 wurde zum ersten Mal ein von einem Trecker gezogener Anhänger mitgeführt, um auch den älteren Vereinsmitgliedern mal wieder den Zug nach Harpen zu ermöglichen. Im gleichen Jahr wurde ein Vergleichsschießen mit den Damen des BSV Diana Sundern ins Leben gerufen. Zweimal jährlich trafen sich die Frauen der beiden Vereine. Nach zwei Jahren ging der von unserer Ex-Königin Christiane Lechner gestiftete Wanderpokal in den Besitz unserer Damen über.

Bei dem von der Kompanie Klein im Jahr 2012 veranstalteten Biwak wurde erstmalig am Freitagabend ein Dämmerschoppen eingeführt. Erstmalig im Jahr 2013 erhielt das Bataillon eine offizielle Einladung zum Exerzierabend – verbunden mit dem Krönungsball des BSV Harpen.

Der Geselligkeit widmet der Verein ebenfalls große Aufmerksamkeit. Hier sind besonders die durchgeführten Ausflüge, die Sommer- und Herbstfeste und der Königs- bzw. Kaiserball zu nennen. Nicht nur für die Kleinen kam 2013 auch der Nikolaus wieder einmal. Auch das Oktoberfest wurde auf Grund seines Erfolges jährlich ausgerichtet sowie regelmäßige Seniorenkaffeetrinken. Aber auch die jährliche Nikolausfeier erfreute nicht nur die Kleinen. Das amtierende Königspaar Stefan II. & Annette I. haben es sich mit ihrem Adjutantenpaar zur Aufgabe gemacht, jährlich die Bewohner des Heinrich-König-Seniorenzentrums der AWO zu besuchen und zum Waffelessen einzuladen.

Im Jahr 2017 trat unsere Facebook-Seite ins Leben. Auf dieser können die wichtigen Termine und Ereignisse des Bataillons verfolgt werden. Ebenfalls in diesem Jahr wurde nach 121 Jahre die neue Fahne der Kompanie Fernholz feierlich in der Heimkehrer-Dankes-Kirche geweiht. Die alte Fahne wurde dem Stadtarchiv der Stadt Bochum als Dauerleihgabe übergeben.
Doch neben den vielen schönen Ereignissen gedenken wir unseren verstorbenen Mitgliedern, um die wir im Kreise des Bataillons und der Angehörigen getrauert haben. Unter anderen mussten wir uns von unserer langjährigen Geschäftsführerin Beate Schneidereit verabschieden.

Im Vordergrund des Vereinslebens steht natürlich der Schießsport. So wird u. a. der sportliche Wettkampf durch Vergleichs-, Königs-/Kaiserpokalschießen gepflegt. Auch der Vereinsmeister wird jährlich ermittelt. Die Kompanien halten zweimal im Monat Übungsschießen ab. Man wetteifert auch hier um Preise und Auszeichnungen. Aber auch gesellige Schießen wie Oster-, Weihnachts- und Spaßschießen werden durchgeführt. Alle Schießen finden auf dem vereinseigenen Schießstand in der ehemaligen Gaststätte „Stiepeler Krug“ statt. So ist jedem Mitglied in unserem Verein die Möglichkeit gegeben, sich für die Teilnahme am Schießsport oder lediglich für die geselligen Veranstaltungen zu entscheiden.

Share by: